DIE ABTEI VON FLEURY UND IHRE MÖNCHE
Die im 7. Jahrhundert gegründete, das Dorf Saint-Benoît-sur-Loire überragende Abtei von Fleury gehört zu den unbedingt zu besuchenden Sehenswürdigkeiten im Tal der Loire. Die Abtei, ein Meisterwerk der romanischen Baukunst, und ihre Gemeinschaft spielten im religiösen Leben der Gegend eine wichtige Rolle.
Geschichte
Um das Jahr 672 unternahmen die Mönche von Fleury eine Reise nach Montecassino. Dort befanden sich die dem Verfall preisgegebenen Reliquien des Heiligen Benedikt. Die Mönchsgemeinschaft überführte sie nach Saint-Benoît; damit begannen die Pilgerreisen nach Fleury. Die Pilger unterstützten mit ihren zahlreichen Spenden die Entwicklung der Abtei.
Das Kloster wurde bis zur Französischen Revolution, in deren Verlauf sie daraus vertrieben wurden, von den Mönchen bewohnt. Die Abtei wurde dann als nationales Eigentum verkauft und aufgegeben. Erst 1944, nach der Rückkehr der Mönchsgemeinschaft, nahm die Abtei von Fleury wieder ihre religiöse Tätigkeit auf. Mit den Mönchen beginnt dann der Bau des modernen Klosters, wie wir es heute kennen.
Der Bau
Die Kirche wurde auf einer Anhöhe errichtet, um sie vor dem Hochwasser der Loire und der Bonnée zu schützen, in der Nähe einer gallo-römischen, Domäne Florius genannten Villa, die der Abtei ihren Namen Fleury gab. Das Bauwerk ist nunmehr die vierte Kirche, die an dieser Stelle errichtet wurde; aus der Zeit vor dem 11. Jahrhundert sind keine Überreste mehr vorhanden. Zwischen dem elften und dem dreizehnten Jahrhundert wurde die Abteikirche Stein für Stein wieder in ihrem ursprünglichen Zustand aufgebaut. Zuerst der Turm mit Portalvorbau, der auf Initiative des Abts Gauzlin von 1004 bis 1030 errichtet wurde, später dann der Chorumgang und die Kapellen, die 1108 fertiggestellt wurden. Das Kirchenschiff wurde dann zwischen 1160 und 1207 wieder aufgebaut. Um 1803 wurde sie zu einer der Jungfrau Maria und dem Heiligen Benedikt geweihten Pfarrkirche.
BESICHTIGUNG
Besichtigung ohne Führung
Nur die Abteikirche und die Krypta sind der Öffentlichkeit zugänglich. Kloster und Werkstätten sind nicht öffentlich zugänglich.
Die Abteikirche ist täglich von 6:30 bis 22:00 Uhr geöffnet.
Sie ist einen Umweg wert: von außen betrachtet verleihen der Turm mit Portalvorbau und die Kapitelle – die ersten figürlichen Kapitelle der romanischen Baukunst in Frankreich – dem Bauwerk Majestät. Die Apsis der Kirche kann man von der Rue de Fleury aus betrachten. Beim Hineingehen nimmt man den Chor der Kirche und seine Pflasterung wahr. Die Besichtigung setzt sich mit der Krypta mit ihrem doppelten Chorumgang fort. Dort befinden sich die Reliquien des Heiligen Benedikt.
Besichtigungen mit Führung
Das Kloster stellt den Besuchern ein Gruppe von Mönchen und Freiwilligen zur Verfügung, die ihnen als Führer dienen können.
In der Hauptsaison von April bis Oktober ab 5 Personen:
- Sonn- und Feiertage : im Prinzip um 15:15 Uhr
- Samstage : um 14:45 Uhr
Wenn Sie um einen Führer bitten wollen, wenden Sie sich bitte an die Pforte des Klosters.
Für Gruppen
Kontaktieren Sie den für Besichtigungen und Wallfahrten zuständigen Klosterbruder:
Abbaye de Fleury
45 730 St Benoît-sur-Loire
basilique@abbaye-fleury.com
www.abbaye-fleury.com
Was Sie wissen sollten: Gottesdienste haben Vorrang vor allen kulturellen Aktivitäten (Besichtigungen der Basilika oder Konzerte).
DIE BENEDIKTINISCHE BIBLIOTHEK
Außerhalb der Abtei steht Ihnen ein von den Mönchen betriebener Shop offen. Sie finden dort vor Ort hergestelltes Kunsthandwerk wie Porzellan und Süßwaren, religiöse Artikel und eine große Auswahl an Büchern.
Weitere Informationen: http://www.abbaye-fleury.com/nos-produits.html
Le Belvedere
Das Interpretationszentrum für romanische Kunst öffnete seine Türen im November 2019. Diese Museum ohne Sammlung zeichnet 1400Jahre Geschichte rund und die Abtei von Fleury nach.